- Geschichte der Polizeiuniform
- Bestandteile der Dienstkleidung
- Tragevorschriften und Gesetze
- Polizeiausbildung und Uniform
- Spezialeinheiten und Sonderausstattung
- FAQ
Die Polizei-Uniform ist das markante Erscheinungsbild der österreichischen Exekutive. Sie dient als einheitliche Dienstkleidung für alle uniformierten Dienstgrade und signalisiert staatliche Autorität im öffentlichen Raum [1] [2]. Die Standard-Uniform der Bundespolizei ist seit 2005 dunkelblau, eine Änderung, die im Zuge der bundesweiten Zusammenlegung der Sicherheitswache und Gendarmerie realisiert wurde [1]. Typische Bestandteile sind ein dunkelblaues Hemd bzw. Dienstjacke, eine ebenfalls lange, dunkelblaue Hose sowie Koppel und Kopfbedeckung. Diese Kleidungsstücke verfügen praktisch über viele große Taschen, um Funkgerät, Kugelschreiber, Block und andere Utensilien mitzuführen [2]. Nach Abschluss der zweijährigen Polizeigrundausbildung, die zum Dienstgrad Inspektor:in führt, dürfen die neuen Beamt:innen offiziell die Uniform tragen [3].
Geschichte der Polizeiuniform
Ursprünglich orientierte sich die Uniformfarbe in Österreich an den damaligen Militär- und Gendarmeriefarben: Bis 2005 trugen Angehörige der ehemaligen Bundesgendarmerie meist grau, die Sicherheitswache grün oder khakifarben [1]. Einen ersten blauen Uniformeinsatz gab es bereits 1971 für bestimmte weibliche Straßenaufsichtsorgane (VB/S OStA) der Wiener Bundes-Sicherheitswache, die dunkelblaue Dienstkleidung erhielten [4]. Der umfassende Wechsel auf Blau erfolgte jedoch erst im Jahr 2005. Damals führte das Innenministerium unter dem Motto „Aus Grün und Grau wird Blau“ eine einheitliche dunkelblaue Uniform ein, um der Polizei ein moderneres, europaweit verbreitetes Erscheinungsbild zu geben [1].
Bestandteile der Dienstkleidung
Zu jeder Dienstkleidung der Polizei in Österreich gehören mehrere Bestandteile: ein oder zwei Hemden (Kurz- oder Langarm), eine Dienstjacke (oft auch als Schulterstückjacke bezeichnet) und eine lange Hose. Bei festlichen Anlässen tragen Männer alternativ eine Uniformschärpe und -hose ohne seitliche Taschen; Frauen tragen statt der Hose einen Uniformrock zu Uniformsakko und Mantel [2]. Weiterhin umfasst die Uniform eine schwarze Koppel, an der Ausrüstung wie Handschellen, Funkgerät oder Pfefferspray befestigt werden kann. Die Kopfbedeckung ist ebenfalls Teil der Dienstkleidung: Im Regeldienst tragen Polizeiangehörige eine Schirmmütze oder einen schwarzen Diensthut. Nach Vorschrift muss die Kopfbedeckung immer getragen werden, wenn die Beamt:innen sich außerhalb eines Fahrzeugs oder Dienstgebäudes im Dienst befinden [2]. Zudem sind die Dienstgradabzeichen und der Schriftzug „POLIZEI“ gut sichtbar an Uniformjacke und -hut angebracht, um die Zugehörigkeit erkennbar zu machen.
Uniformteil | Beschreibung |
---|---|
Uniformjacke (Sakko) | Dunkelblaue Jacke mit Dienstgradabzeichen auf den Schulterklappen und mehreren Außentaschen für Ausrüstung. |
Uniformhose | Passende dunkelblaue Hose mit Einschubtaschen; modifizierte Hosen ohne Seitentaschen für Festuniform. |
Uniformhemd | Blaues Hemd mit geschlossenen Knöpfen; Dienstgradabzeichen auf Ärmel- oder Schulterklappen. |
Kopfbedeckung (Tellerkappe) | Traditionelle Schirmmütze; Kopfbedeckung ist außerhalb von Fahrzeugen und Dienstgebäuden verpflichtend [7]. |
Gürtel und Stiefel | Schwarzer Ledergürtel mit Halterungen für Ausrüstung (Schlagstock, Taschenlampe etc.) sowie schwarze Schnürstiefel. |
Mantel | Langer, dunkelblauer Mantel zum Überziehen bei kalten Temperaturen (Festtagsuniform). |
Tragevorschriften und Gesetze
Die Uniform der Polizei unterliegt in Österreich strikten Vorschriften. Die Polizeiuniformtrageverordnung (PUTV) des Innenministeriums legt fest, dass alle Organe des öffentlichen Sicherheitsdienstes im Dienst die Uniform zu tragen haben, Ausnahmen gelten nur für bestimmte Spezialverwendungen (z. B. verdeckte Ermittlungen) [5]. Darüber hinaus ist das Tragen der Uniform klar gesetzlich geschützt: Nach der Uniformschutzverordnung von 2004 dürfen Uniform und Uniformteile nur von befugten Personen getragen werden. Ein öffentliches Tragen ohne dienstlichen Anlass ist verboten und kann mit bis zu 360 € geahndet werden [6].
Polizeiausbildung und Uniform
Der Weg zur Polizeiuniform führt über ein mehrstufiges Auswahlverfahren und die anschließende Ausbildung. Bewerber:innen müssen die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen und medizinisch sowie sportlich für den Dienst geeignet sein. Nach bestandenen Prüfungen und einem körperlichen Einstellungstest beginnt die zweijährige Polizeigrundausbildung an einer Landespolizeischule [3]. Dort erhalten die angehenden Beamt:innen ihre Grundausrüstung inklusive Uniform. Im Verlauf der Ausbildung lernen sie, die Uniform korrekt zu tragen sowie Dienstgradabzeichen anzubringen. Erst nach erfolgreich abgelegter Dienstprüfung werden die Absolvent:innen zum/r Inspektor:in ernannt und in den aktiven Dienst überstellt – nun als vollständig ausgebildete Uniformträger:innen.
Spezialeinheiten und Sonderausstattung
Einige Spezialeinheiten der Polizei haben zusätzliche oder abweichende Ausrüstungsgegenstände zur Uniform. So tragen Motorradbeamte eine spezielle Lederkombi mit weißem Koppelriemen und Warnweste [2]. Das Einsatzkommando COBRA nutzt taktische Schutzwesten sowie Einsatzhemd und -hose in Tarn- oder Dunkelfarbe [2]. Fahrraddienst und Wasserschutzpolizei ergänzen die Grunduniform um dienstspezifische Ausrüstung wie Helm, Radhose oder wasserdichte Bekleidung.
Häufige Fragen zur Polizeiuniform
Wer trägt die österreichische Polizeiuniform?
Nur aktive Beamte und andere Organe des Sicherheitsdienstes dürfen die Uniform offiziell tragen. Laut Uniformsschutzverordnung ist es für Privatpersonen verboten, Uniform oder Uniformteile öffentlich zu tragen [6]. Beim Verstoß droht ein Bußgeld.
Was sind die Hauptbestandteile der Polizeiuniform?
Zur Standard-Dienstkleidung gehören ein dunkelblaues Hemd (kurz- oder langärmelig), eine passende Hose und eine Dienstjacke. Dazu kommen Gürtel/Koppel, Kopfbedeckung (Mütze oder Hut) und die Rangabzeichen. An der Jacke findet sich in der Regel groß der Schriftzug „POLIZEI“.
Warum trägt die Polizei in Österreich blau?
In den 1970er-Jahren gab es erstmals dunkelblaues Dienstgewand bei den weiblichen Straßenaufsichtsorganen [4]. Bis 2005 waren Polizeiuniformen jedoch grün oder grau. Mit der Verkunftigung und Zusammenlegung aller österreichischen Polizeieinheiten wurde 2005 die Farbe einheitlich auf Dunkelblau umgestellt [1].
Wie unterscheidet sich Sommer- und Winteruniform?
Im Sommer tragen Polizist:innen ein kurzärmeliges Uniformhemd zusammen mit langer Hose; so werden etwa im Einstellungsverfahren sichtbare Tätowierungen durch das Hemd und die Hose abgedeckt [3]. Im Winter kommt zusätzlich die Dienstjacke oder ein Mantel hinzu. An kalten Tagen sind auch Handschuhe und Unterziehhandschuhe Teil der eingesetzten Dienstkleidung.
Wie lange dauert die Ausbildung vor dem Tragen der Uniform?
Nach einer erfolgreichen Bewerbung folgt die 24-monatige Polizeigrundausbildung[3]. Erst danach erhalten die Absolvent:innen die Ernennung zum/zur Inspektor:in und sind berechtigt, die Uniform dauerhaft zu tragen.
Quellen
- Polizeiuniform: BMI Magazin
- Uniform: Polizei-Ausrüstung (BMI)
- Ausbildung: Polizei (BMI)
- Polizeiuniform: Historischer Überblick (BMI)
- Polizeiuniformtrageverordnung: AustriaWiki
- Uniformschutzverordnung: AustriaWiki
- Karriere bei der Polizei machen