Der KFF im MedAT (Medizin-Aufnahmetest) steht für „Kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten“ und ist ein wichtiger Testteil beim Aufnahmeverfahren der österreichischen Medizinstudien. Dieser Teil besteht aus fünf Untertests und prüft grundlegende mentale Fähigkeiten wie räumliches Vorstellungsvermögen, Merkfähigkeit, logisches Denken und Sprachflüssigkeit (www.medizinstudieren.at). Im MedAT trägt der KFF-Test aufgrund seiner prädiktiven Validität mit rund 40 % (MedAT-Human) bzw. 30 % (MedAT-Zahn) wesentlich zur Gesamtbewertung bei und dauert etwa 90 Minuten. Im Jahr 2025 nahmen an den gemeinsamen Aufnahmetests für Human- und Zahnmedizin insgesamt 12.394 Personen teil (www.argeniere.at). Die folgenden Abschnitte erklären alle Untertests des KFF, typische Aufgaben, Beispiele sowie Tipps für die Vorbereitung auf den Aufnahmetest.

Inhaltsverzeichnis

Was ist KFF im MedAT?

Der Begriff KFF steht für kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten und bezeichnet einen Teil des MedAT-Aufnahmetests. Im Rahmen des MedAT-Tests für Humanmedizin (MedAT-H) umfasst der KFF-Test fünf Aufgabengruppen im Multiple-Choice-Format (www.medizinstudieren.at). Diese Aufgabengruppen decken jene grundlegenden geistigen Fähigkeiten ab, die nach aktuellen Forschungsergebnissen besonders wichtig für den Erfolg im Medizinstudium sind (www.medizinstudieren.at). Die Aufgaben testen z.B. räumliches Vorstellungsvermögen (mentales Rotieren), Merkfähigkeit über zwei Phasen, das Erkennen von Gesetzmäßigkeiten (logische Schlussfolgerungen) sowie die sprachliche Wortfindung. Der KFF-Teil wird unmittelbar nach dem Mittagspause-Block durchgeführt und dauert etwa 90 Minuten. Die erzielten Punktzahlen in den fünf Untertests werden addiert und durch die Anzahl der Aufgaben im Testteil geteilt. Das Ergebnis ist der Anteil richtig gelöster Aufgaben im KFF-Teil (www.medizinstudieren.at).

Untertests im KFF-Teil

Der KFF-Test besteht aus den folgenden fünf Untertests:

  • Figuren zusammensetzen (FZ)
  • Gedächtnis und Merkfähigkeit (GM)
  • Zahlenfolgen (ZF)
  • Wortflüssigkeit (WF)
  • Implikationen erkennen (IMP)

Im Anschluss erklären wir jeden dieser Untertests im Detail. Jede Untersektion enthält eine Beschreibung, Beispielaufgaben, Infos zur Bewertung, typische Fehler sowie Tipps zur Vorbereitung. Zu weiteren Übungen für jeden Untertest haben wir separate Unterseiten (siehe Links am Ende jeder Untersektion).

Erklärvideo: Überblick der Testinhalte

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Figuren zusammensetzen (FZ)

Beim Untertest Figuren zusammensetzen geht es um räumliches Vorstellungsvermögen. Es werden Bilder einfacher geometrischer Figuren gezeigt, die in mehrere Teilstücke zerlegt sind. Die Aufgabe ist, die Originalfigur zu erkennen, die sich aus diesen Stücken zusammensetzen lässt (ohne Rücksicht auf Größe oder Drehung) (www.medizinstudieren.at). Dieser Untertest prüft visuoanalytische und visuell-konstruktive Leistungen (www.medizinstudieren.at). Praktisch bedeutet das: Du musst die Teile gedanklich drehen und zusammenfügen, um die Frage zu lösen. Beispiele für typische Fragen wären einfache Puzzles mit zusammensetzbaren Formen.

Beispielaufgaben

Beispiel: Gegeben sind mehrere Teile eines Quadrats. Welche Abbildung zeigt das vollständige Quadrat? Lösungshilfe: Prüfe, wie sich die Ränder einander ergänzen. Im Test gibt es ähnliche bildliche Puzzles.

Bewertung

Im gewerteten Test werden richtige Antworten mit Punkten belohnt, falsche und nicht beantwortete mit null (keine Strafpunkte). Da alle Aufgaben gleich gewichtet sind, zählt jede richtige Figur gleich viel. Üblicherweise müssen etwa 10–15 Aufgaben in ~20 Minuten gelöst werden.

Typische Fehler

  • Beschäftige dich nicht zu lange mit Verwirrspielchen – auch wenn eine Figur ähnlich aussieht, kann nur eine vollständig korrekt zusammengesetzt sein.
  • Vertauschung der Teile beachten: Manchmal wird eine Dreiecksform auf den Kopf gestellt.
  • Achte genau auf die Anzahl der Teile und deren Anordnung.

Tipps zur Vorbereitung

  • Trainiere mentale Rotationen und Puzzleaufgaben. Es gibt Apps und Bücher mit mentalen Rotationsübungen.
  • Arbeite an verschiedenen Figuren in unterschiedlichen Größen und Drehungen, um flexibel auf komplizierte Aufgaben vorbereitet zu sein.
  • Beruhige dich im Test – visuelle Eingebungen kommen oft schnell. Überprüfe sorgfältig vor der Antwort.

Für vertieftes Üben zu diesem Untertest siehe unsere Seite zu Figuren zusammensetzen.

Gedächtnis und Merkfähigkeit (GM)

Der GM-Untertest ist in zwei Phasen aufgeteilt: Zuerst eine Lern- bzw. Einprägungsphase, danach eine Prüfphase. In der Lernphase müssen mehrere Informationen (z.B. Text- oder Abbilddaten) in kurzer Zeit memoriert werden. Typisch sind Allergieausweise mit Personendaten (Name, Geburtsdatum, Blutgruppe, Allergien etc.), die in ~8 Minuten gelernt werden. In der Prüfphase (~15 Minuten) müssen diese Informationen anhand von Fragen auswendig abgerufen und richtig zugeordnet werden. Dieser Test prüft, wie gut du Inhalte (figuraler, numerischer und verbaler Art) kurzfristig abspeichern und später flexibel reproduzieren kannst (www.medizinstudieren.at). Die Allgemeinaufgabe: Kann man sich die gelernten Fakten („Wer hat welche Allergie?“) merken und in einer zweiten Phase richtig abrufen?

Beispielaufgaben

Beispiel Lernphase: Du siehst 8 fiktive Allergiepässe mit persönlichen Daten. Nach der Einprägezeit folgt die Prüfphase. Beispiel Prüfphase: „Welche Blutgruppe hat Martina?“ oder „Welche Allergie hat Person X?“. Lösung: Beispiele wären „Blutgruppe A+“ oder „Heuschnupfen“. Nutze Merktechniken (Kategorien, Bildgeschichten).

Bewertung

Richtig wiedergegebene Angaben werden punktiert. Jeder Teil (Lern- vs. Prüfphase) trägt unterschiedlich zur Gesamtpunktzahl bei: Im MedAT macht dieser gesamte GM-Testteil rund 13,3 % (Humanmedizin) bzw. 11,5 % (Zahnmedizin) der Gesamtwertung aus.

Typische Fehler

  • In der Lernphase zu oberflächlich lesen – Details (z.B. Geburtsjahr) sind wichtig.
  • In der Prüfphase falsch zuordnen – nutze logische Gruppen (z.B. gleiche Blutgruppe) zur Kontrolle.
  • Sich vom Zeitdruck stressen lassen – bleibe ruhig und systematisch.

Tipps zur Vorbereitung

  • Übe mit realen „Merkspielen“: Lernkarten („Flashcards“) oder Online-Simulatoren mit strukturierten Daten (Namen, Zahlen, Fakten).
  • Verwende Eselsbrücken: Verbinde neue Informationen mit Bekanntem.
  • Beim Üben immer in zwei Schritten arbeiten: Zuerst kurze Einprägphasen, dann direkt abfragen.

Für weitere Übungen, z.B. mit Allergieausweisen, siehe unsere Seite zu Gedächtnis und Merkfähigkeit.

Zahlenfolgen (ZF)

Im Untertest Zahlenfolgen werden Generalisierungen und logisches Denken geprüft (www.medizinstudieren.at). Du bekommst verschiedene Zahlenreihen (z.B. 2, 4, 6, 8, …) und musst das Bildungsgesetz erkennen, das die Reihe fortsetzt (hier arithmetisch mit Differenz 2, nächstes wäre 10). Ein anderes Beispiel könnte eine Reihe mit Multiplikation (2, 6, 18, 54, … → Faktor 3, nächstes 162) oder Fibonacci (1, 1, 2, 3, 5, …). Die Aufgaben erfordern, Muster zu erkennen und dann entweder den nächsten oder vorherigen Wert einzusetzen. Dieser Untertest erfasst, ob man allgemeine Gesetzmäßigkeiten versteht, logische Schlüsse zieht und Implikationen erkennt (www.medizinstudieren.at).

Beispielaufgaben

Beispiel: Zahlenreihe 5, 10, 20, 40, ___ – Gesetzmäßigkeit: Verdoppelung. Antwort: 80. Übe verschiedene Reihenarten (arithmetisch, geometrisch, Fibonacci).

Bewertung

Jede korrekt erkannte Gesetzmäßigkeit bringt Punkte. Etwa 10 Aufgaben in rund 15 Minuten. Da es keine Minuspunkte gibt, empfiehlt sich bei Unklarheit die plausibelste Antwort.

Typische Fehler

  • Sich auf einen offensichtlichen Unterschied fokussieren und andere Muster übersehen.
  • Zahlenfetzen überlesen – prüfe auch hintereinander liegende Differenzen.

Tipps zur Vorbereitung

  • Übe klassische Zahlenmuster (arithmetisch, geometrisch, Fibonacci, quadratische Folgen) mit vielen Beispielen.
  • Gewöhne dich ans schnelle Rechnen: Oft reicht eine grobe Rechnung ohne viele Zwischenschritte.
  • Überlege ungewöhnliche Muster (z.B. abwechselnde Trends) und prüfe gegen alle möglichen Regeln.

Übungen findest du auf unserer Seite Zahlenfolgen.

Wortflüssigkeit (WF)

Beim Untertest Wortflüssigkeit geht es um die Flexibilität des semantischen Gedächtnisses (www.medizinstudieren.at). Du erhältst ein Thema oder einen Buchstaben und sollst in kurzer Zeit möglichst viele passende Begriffe nennen. Aufgaben können sein: „Begriffe aus ‚Werkzeuge‘“ oder „Beginnt mit M“ – innerhalb von ~20 Sekunden. Gemessen wird, wie schnell und variantenreich du Wörter abrufen kannst.

Beispielaufgaben

Beispiel Thema: „Tiere im Wasser“. Antwort: Fisch, Hai, Delfin, Qualle, Seelöwe etc. Versuche Säugetiere, Fische, Insekten.

Bewertung

Punkte gibt es für jeden zutreffenden Begriff. Typischerweise sind ca. 15 Wörter in 20 Minuten zu nennen. Wortdopplungen/Unpassendes wird nicht gewertet.

Typische Fehler

  • Zu lange bei einem schwierigen Wort verharren – wechsel zum nächsten.
  • Nicht an seltenere Vokabeln denken – nutze Synonyme oder Unterkategorien.
  • Anfangsbuchstaben-Irritation: Thema bleibt breit.

Tipps zur Vorbereitung

  • Übe Stichwortlisten mit Zeitdruck (30 Sekunden je Kategorie).
  • Nutze Mindmaps, um Ideen schneller zu generieren.
  • Bereite Vokabulare zu gängigen Themen vor (Farben, Körperteile, Instrumente).

Mehr Übung unter Wortflüssigkeit.

Implikationen erkennen (IMP)

Der Untertest Implikationen erkennen misst logisches Schlussfolgern aus gegebenen Aussagen (www.medizinstudieren.at). Du erhältst Regeln (z.B. „Alle A sind B. Alle B sind C.“) und leitest die Schlussfolgerung („Alle A sind C.“). Gelegentlich muss „keine Aussage möglich“ angekreuzt werden. Dies testet deduktives Denken.

Beispielaufgaben

Beispiel: „Chemie ≠ Physik und Physik ≠ Biologie: Ist Chemie Biologie?“ – Antwort: Ja, falsch (Chemie ≠ Biologie).

Bewertung

Logisch korrekte Schlüsse erhalten Punkte. Typischerweise ~10 Fragen in 10 Minuten.

Typische Fehler

  • Kontrapositionen übersehen („wenn…, dann…“).
  • Überstürzte Wahrscheinlichkeitsannahmen statt einzig logischer Lösung.

Tipps zur Vorbereitung

  • Lerne Logikaufgaben (Wenn-dann, Syllogismen).
  • Strukturierte Herangehensweise: Prämissen identifizieren, Schritt für Schritt ableiten.
  • Ablenkungen ignorieren und auf gegebene Sachverhalte konzentrieren.

Weiterführende Aufgaben auf Implikationen erkennen.

Übungsaufgaben zum KFF

  • Figuren zusammensetzen: Welches Bild zeigt aus den Puzzleteilen ein Quadrat? (Lösungshilfe: Achte auf Kanten, Antwort: 3. Bild.)
  • Gedächtnis: „Welche Allergie hat Maria?“ – Antwort: Keine bekannte Allergie.
  • Zahlenfolgen: 2, 6, 18, 54, __ – Lösung: 162 (×3).
  • Wortflüssigkeit: Nenne in 30 Sekunden Tiere: Hund, Katze, Vogel, Pferd, Elefant …
  • Implikationen: „Alle Adler sind Vögel. Alle Vögel sind Tiere. Sind alle Adler Tiere?“ – Ja.

FAQ zum KFF MedAT

Was ist der KFF-Teil im MedAT?
Der KFF-Teil umfasst die „Kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten“. Er besteht aus 5 Untertests im Multiple-Choice-Format (www.medizinstudieren.at). Ziel ist es, mentale Basisfähigkeiten zu prüfen, die für das Medizinstudium wichtig sind.
Wie lange dauert der KFF-Test?
Der KFF-Teil dauert insgesamt etwa 90 Minuten, inkl. aller Untertests (je 8–20 Minuten) und Pausen.
Wie wird der KFF bewertet?
Die Punkte (richtige Antworten) werden addiert und durch die Gesamtzahl der Aufgaben geteilt. So ergibt sich der Prozentsatz der richtig gelösten Aufgaben (www.medizinstudieren.at). Dieser Wert fließt als Prozentanteil in die Gesamtwertung ein.
Wie kann man sich am besten auf KFF vorbereiten?
Regelmäßiges Üben ist wichtig. Nutze Übungsmaterialien und Simulatoren für jeden Untertest. Für Figuren übe Rätsel und mentales Rotieren, fürs Gedächtnis Merkspiele (Lernkarten), für Zahlenfolgen mathematische Reihen, für Wortflüssigkeit Vokabellisten unter Zeitdruck und für Schlussfolgerungen klassische Logikaufgaben.
Wo finde ich weitere Übungsmöglichkeiten?
Offizielle Infos zum MedAT auf den Websites der ÖH und der Medizinischen Universitäten. Unsere Seiten verlinken weiterführende Übungsangebote und Lernplattformen mit alten MedAT-Aufgaben.

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Quellen