Ein überzeugendes Motivationsschreiben ist bei der Polizeibewerbung entscheidend, es vermittelt der Aufnahmekommission auf den ersten Blick deine Motivation und Eignung.[1] Im Folgenden erfährst du, wie du Aufbau, Inhalt und Stil deines Anschreibens optimal gestaltest, welche typischen Fehler du vermeidest und welche formalen Anforderungen gelten.

Was ist ein Motivationsschreiben bei der Polizeibewerbung?

Ein Motivationsschreiben ist das Anschreiben deiner Bewerbung, in dem du deine Motivation und Eignung erläuterst. Bei der Polizeibewerbung dient es als erster Eindruck, um der Aufnahmekommission zu zeigen, warum gerade du den Polizeidienst ergreifen möchtest. Offizielle Bewerbungsleitfäden betonen, dass das Bewerbungsschreiben (Motivationsschreiben) die Aufgabe hat, den Eindruck zu vermitteln, dass der/die Bewerber:in die beste Wahl für die Stelle ist. Aus diesem Grund solltest du im Motivationsschreiben deutlich machen, welche Eigenschaften dich für eine Laufbahn bei der Polizei qualifizieren – etwa Verantwortungsbewusstsein, Belastbarkeit oder ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Stelle außerdem kurz heraus, ob du bestimmte Erfahrungen (zum Beispiel ein Praktikum beim Rettungsdienst oder Engagement im Sportverein) mitbringst, die deinen Wunsch erklären, beim Sicherheitspolizeidienst mitzuarbeiten[1]

Bedeutung des Motivationsschreibens für die Polizeibewerbung

In der Polizeibewerbung ist das Motivationsschreiben besonders wichtig, weil du damit Persönlichkeit und Einsatzbereitschaft zeigst. Neben Lebenslauf und Zeugnissen ist es deine Chance, bezogen auf die Anforderungen des Polizeidienstes zu argumentieren. So ist in Österreich beispielsweise nach Abschluss der zweijährigen Grundausbildung ein Verbleib von mindestens fünf Jahren in der Landespolizeidirektion vorgeschrieben. Dein Motivationsschreiben kann diese Regelung berücksichtigen, indem du zum Beispiel betonst, dass du regional verwurzelt bist und den Dienst zu deinem Lebensmittelpunkt machen möchtest. Außerdem kannst du erläutern, welche besonderen Beweggründe dich antreiben – etwa das Interesse an Recht und Ordnung oder der Wunsch, Menschen in Not zu helfen. Ein gutes Motivationsschreiben verdeutlicht letztlich, dass du dich intensiv mit dem Polizeiberuf auseinandergesetzt hast und die Werte der Polizei teilst. [2]

Aufbau und Inhalt des Motivationsschreibens

Formaler Aufbau

Ein Motivationsschreiben sollte wie ein formeller Geschäftsbrief aufgebaut sein. Achte deshalb immer auf ein sauberes Schriftbild und eine übersichtliche Gestaltung. Verfasse es am Computer und prüfe deine Grammatik und Rechtschreibung sorgfältig. Flüchtigkeitsfehler schwächen den Eindruck deiner Bewerbung. Wenn du das Anschreiben per E-Mail verschickst, füge alle Anlagen (Lebenslauf, Zeugnisse) als PDF-Dateien an und achte auf eine Gesamtgröße, die problemlos versendet werden kann. In jedem Fall sollte dein Anschreiben alle üblichen Bestandteile enthalten. Links oben: dein Name, Adresse und das Datum. Folge dem formalen Aufbau eines Briefes (Anschrift, Betreff, persönliche Anrede, Einleitung, Hauptteil, Schluss) und vergiss nicht, den Brief mit einer Grußformel (z.B. „Mit freundlichen Grüßen“) zu beenden.[1]

Inhaltlicher Aufbau

Beginne mit einer Betreffzeile, die den Grund deiner Bewerbung präzise nennt, zum Beispiel "Bewerbung um die Aufnahme in den Polizeidienst" oder mit der Kennziffer der Stellenausschreibung (wenn vorhanden)[3] Richte dein Anschreiben danach persönlich an das Auswahlbüro oder, noch besser, den konkreten Ansprechpartner (z.B. „Sehr geehrte Frau Müller“). Nach der höflichen Anrede startest du mit einer kurzen Einleitung, in der du dein Interesse am Polizeidienst nennst und vielleicht bereits dein Ziel erläuterst. Im Hauptteil erklärst du genauer, welche Erfahrungen und Eigenschaften dich qualifizieren: Beschreibe relevante Stationen (z.B. Schulpraktika, ehrenamtliches Engagement, Sportausbildung) und betone Fähigkeiten wie Teamfähigkeit und Stressresistenz. Du kannst hier auch auf Tätigkeiten eingehen, die du während der Ausbildung übernehmen möchtest, etwa die Begleitung von Demonstrationen oder die Unterstützung bei Verkehrskontrollen. Tatsächlich legt die Polizeigrundausbildung Wert darauf, praxisbezogene Inhalte und soziale Kompetenz zu vermitteln. Zeige deshalb, dass du sowohl körperlich belastbar als auch kommunikationsstark bist. Im Schlussteil dankst du für die Berücksichtigung und bekundest deine Bereitschaft zu einem persönlichen Gespräch, bei dem du dich weiter vorstellen würdest.

Wichtige Inhalte für die Polizeiausbildung

Dein Motivationsschreiben sollte zeigen, dass du die besonderen Anforderungen des Polizeiberufs verstanden hast. Beschreibe deshalb Eigenschaften, die beim Polizeidienst gefragt sind: Teamgeist, Verantwortungsbewusstsein, Belastbarkeit und ein ausgeprägtes Hilfe-Verhalten. Die Ausbildung betont ausdrücklich, dass der Mensch im Mittelpunkt steht und neben Fachwissen soziale Kompetenz vermittelt wird. Du kannst also darlegen, in welchen Situationen du bereits Empathie oder Durchsetzungsvermögen bewiesen hast. Wenn du zum Beispiel als Jugendbetreuer:in gearbeitet oder beim Sport aktiv bist, hebe das hervor. Konkrete Beispiele erhöhen die Glaubwürdigkeit: Statt nur „Ich bin teamfähig“ zu schreiben, könntest du etwa formulieren, dass du als Mitglied einer Sportmannschaft gelernt hast, trainiert und gemeinsam mit anderen Ziele erreicht hast. Außerdem wird im Polizeidienst körperliche Fitness vorausgesetzt, solltest du eine Sportausbildung oder eine gute Sportunterstützung nachweisen, erwähne das ebenfalls [3]

Tipps für dein Motivationsschreiben Polizei

  • Konkret bleiben:Erkläre anhand eigener Beispiele, warum du Polizist:in werden möchtest und was dich an diesem Beruf reizt.
  • Aktiv formulieren: Betone deine Stärken und Erfolge, statt Schwächen. Schreibe in aktiver Sprache und verwende Ich-Botschaften.
  • Individuell anpassen: Versuche, dein Motivationsschreiben auf die Polizei zu beziehen. Nenne zum Beispiel aktuelle Herausforderungen (z.B. Bürgernähe oder Sicherheitstechnologie), die du spannend findest, oder die Werte der Polizei, mit denen du dich identifizierst.
  • Struktur wahren: Halte dich an die klassische Dreiteilung (Einleitung, Hauptteil, Schluss) wie beim Geschäftsbrief. Gliedere deine Gedanken klar mit kurzen Absätzen.
  • Korrekt schreiben: Schreibe klar und sachlich. Achte unbedingt auf Rechtschreibung, Grammatik und korrekte Groß-/Kleinschreibung. Lass dein Schreiben gegebenenfalls von anderen gegenlesen.
  • Kompakt bleiben: Ein Motivationsschreiben sollte in der Regel nicht länger als eine Seite sein. Konzentriere dich auf das Wesentliche und formuliere prägnant.

Fehler, die du vermeiden solltest

Verzichte auf Floskeln. Kopiere keine Textpassagen aus Standard-Vorlagen, sondern passe dein Schreiben in Wortwahl und Inhalt stets individuell an. Achte darauf, die richtige Ansprechpartnerin bzw. den richtigen Ansprechpartner zu nennen: Verwende nur dann die allgemeine Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren", wenn du niemanden namentlich recherchieren kannst. Fehlerhafte Anreden wirken unpersönlich. Schreibe außerdem keine Wiederholung deines Lebenslaufs, sondern liefere zusätzliche Informationen. Verzichte auch darauf, zu erwarten, dass alle Voraussetzungen schon erfüllt sind; zeige stattdessen Lernbereitschaft für noch fehlende Qualifikationen. Ganz wichtig: Kontrolliere am Ende noch einmal, ob alle Angaben korrekt sind (Datum, Kontaktinformationen, Berufe) und keine Tippfehler enthalten sind. Ein ungenaues Anschreiben weckt Zweifel an deiner Sorgfalt.[1]

Motivationsschreiben Polizei: Typische Fehler
Häufige Fehler 
Motivationsschreiben Polizei: Optimierte Version
Best Practice 

Typische Stolperfallen im Detail

  • Floskeln wie „Sehr geehrte Damen und Herren – hiermit bewerbe ich mich“ statt persönlichem Einstieg.
  • Lebenslauf wird wiederholt, Motivation und Stärken bleiben unerwähnt.
  • Copy-Paste aus Online-Vorlagen ohne individuellen Bezug.
  • Rechtschreib- oder Kommafehler (z. B. fehlendes Komma nach der Anrede).

FAQ

Was ist ein Motivationsschreiben?

Es erläutert deine Beweggründe und Eignung für den Polizeiberuf und ergänzt Lebenslauf sowie Zeugnisse.

Warum brauche ich ein Motivationsschreiben?

Die Polizei will sehen, dass Bewerber:innen sich mit dem Beruf identifizieren: das Motivationsschreiben belegt genau das.

Wen spreche ich an, wenn kein Name bekannt ist?

Nutze „Sehr geehrte Damen und Herren“, falls sich keine konkrete Ansprechperson ermitteln lässt; eine persönliche Anrede ist jedoch immer vorzuziehen.[1]

Wie lang soll mein Motivationsschreiben sein?

Eine Seite genügt: Konzentriere dich auf die wichtigsten Argumente.

Wann und wie reiche ich das Motivationsschreiben ein?

n der Regel reichst du dein Motivationsschreiben zusammen mit dem restlichen Bewerbungsdossier ein – entweder online über das Bewerbungsportal der Polizei oder per E-Mail. Achte auf die Vorgaben der Stellenausschreibung: Oft wird dort erklärt, welche Unterlagen verlangt werden. Führe dein Motivationsanschreiben rechtzeitig mit, wenn du dich zur Aufnahmeprüfung bzw. zum Einstellungstest anmeldest. So wissen die Auswählenden von Anfang an, wer du bist.[2]

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Quellen

  1. Österreich.gv.at – Bewerbungsschreiben: Aufbau & Inhalt
  2. Polizeikarriere.gv.at – Bewerbung & Grundausbildung
  3. BMI – Broschüre Grundausbildung Polizei (PDF)
  4. Polizeikarriere.gv.at – Berufsvielfalt & Aufgaben
  5. Polizei.gv.at – Informationsblatt Aufgaben Inspektor:in (PDF)

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